Projektidee
Es gibt Situationen, in denen sich manche Menschen nachts unwohl oder unsicher fühlen, wenn sie unterwegs sind. Das kann der Weg von Club zu Club sein oder der Weg nach Hause. In diesem Moment ist eine offene Tür hilfreich.
Das neu konzipierte Projekt „Nachtboje“ der Landeshauptstadt Stuttgart setzt genau hier an: Orte, die nachts ohnehin geöffnet sind, werden zu Anlaufstellen, wo Menschen einen Rückzugsraum auf Zeit finden und Unterstützung von den Mitarbeitenden bekommen. Als Nachtboje engagieren können sich Einrichtungen der Nachtwirtschaft wie beispielsweise Imbisse, Kioske, Restaurants, Bars, Hotels oder Kinos. Die teilnehmenden Einrichtungen sind von außen mit einem auffälligen Aufkleber in pinker Neon-Farbe als Nachtboje gekennzeichnet und online im Stadtplan eingezeichnet. Bei einer Nachtboje bekommen Menschen, die sich unwohl fühlen, z.B. ein Glas Wasser angeboten, können ein Taxi rufen oder ihr Handy wieder aufladen lassen.
Das Angebot der Nachtboje ist anonym und zu jeder Zeit freiwillig und kostenlos nutzbar.
Ziele
Die Nachtboje ist ein Projekt der Landeshauptstadt Stuttgart für ein respektvolles und aufmerksames Miteinander im öffentlichen Raum bei Nacht. Das Projekt sensibilisiert und gewinnt Unterstützer*innen der Nachtwirtschaft und macht ihr zivilgesellschaftliches Engagement sichtbar. Nach und nach entsteht so ein Netzwerk vieler Nachtbojen in Stuttgart, das nachts spontane Anlaufstellen und niedrigschwellige Unterstützung bietet.
Das Projekt leistet so einen Beitrag, um die Sicherheit und das Sicherheitsempfinden aller Menschen im öffentlichen Raum nachts zu erhöhen.
Träger*innen
Hinter dem Projekt steht ein breites Bündnis aus verschiedenen Akteur*innen. Seitens der Landeshauptstadt Stuttgart gehören dazu die Wirtschaftsförderung mit der Koordinierungsstelle Nachtleben, das Kinderbüro, die Kommunale Kriminalprävention, der Jugendrat sowie die Abteilung für Chancengleichheit, die das Projekt federführend koordiniert. Das Polizeipräsidium Stuttgart mit dem Referat Prävention, die Mobile Jugendarbeit Innenstadt, die Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft, das Frauenberatungs- und Therapiezentrum Stuttgart e.V. (Fetz), Lagaya e.V. sowie der Mädchen*gesundheitsladen ergänzen die interdisziplinäre Projektgruppe.
Ausblick
Langfristig soll ein tragfähiges Netzwerk aller teilnehmenden Einrichtungen und Projekt-Träger*innen entstehen, das sich zweimal im Jahr zu Veranstaltungen trifft. Dort werden Erfahrungen ausgetauscht, Kontakte geknüpft und vor allem fachliche Inputs zur Teilhabe am öffentlichen Raum bei Nacht angeboten und diskutiert.